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Volksinitiative für ein Verbot zur Finanzierung von Kriegsmaterialproduzente

23. November 2020

Mit Annahme der Initiative «Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten» gefährdet man Tausende Arbeitsplätze in der Schweiz. Von dieser Initiative sind zirka 3000 Schweizer Firmen betroffen. Denn durch die willkürlich auf 5 Prozent angesetzte Quote, welche eine Firma jährlich nicht überschreiten darf, sind auch viele Zulieferfirmen betroffen. Beispielsweise wäre die Firma Glas Trösch Holding AG, welche hauptsächlich Glas für Fassaden und Fenster herstellt, von dieser Initiative betroffen. Denn diese Firma stellt ebenfalls auch Cockpitverglasungen für Kampfflugzeuge her.

Aus dem Grund, dass viele Spezialisten in diesen Gebieten in unserem Land keine Arbeit mehr finden werden, geht viel Know-how verloren, welches die Schweiz in einer Krisensituation unbedingt benötigt. Wir haben die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarstaaten und der EU, in der momentan noch andauernden Coronakrise, selbst zu spüren bekommen. In Krisensituationen schaut jedes Land zuerst auf sich selbst. Somit ist die Schweiz angewiesen, Spezialisten auf besagten Gebieten in der Schweiz zu haben. Bereits heute ist es den Schweizer Unternehmungen untersagt, Kriegsmaterialien in Kriegs- oder Krisengebiete zu liefern.

Durch diese Initiative wird leider kein Weltfrieden entstehen. Die Schweiz ist ein kleiner Spieler, wenn es um die Herstellung von Kriegsmaterialien geht. Unser Export würde schnell und mit Freude von wirtschaftlichen Konkurrenten übernommen werden. Während wir über diese Initiative abstimmen, hat die EU einen Milliardenkredit für die Förderung der Rüstungsindustrie gesprochen. Diese Initiative ist ein mächtiger Eingriff in die Unabhängigkeit der Schweizer Nationalbank und eine enorme Schwächung der AHV, IV und Pensionskassen. Diese Initiative beendet keinen Krieg und ist nicht der Weg zum Weltfrieden, sondern gefährdet Tausende Schweizer Arbeitsplätze. Vor allem wir Jungen, bei denen es noch nicht sicher ist, ob wir je eine Altersvorsorge erhalten, sollten deutlich Nein zu einer Initiative sagen, welche die instabile AHV weiter schwächt.

Gabriele Angelo Battiston, Vorstand JCVP Zug, Rotkreuz

Zuger Zeitung vom 23.11.2020